Inselspital gegen unsachgemässes Vorgehen

Stellungnahme

Das Inselspital hat am 3. September 2018 einem Patienten nach einer Komplikation ein Angebot zu einem persönlichen Gespräch mit den Chirurgen, der spezialisierten Lagerungspflege und den Direktoren der beteiligten Kliniken übermittelt. Der Patient hat das Angebot zu einem klärenden Gespräch angenommen. Er hat uns darauf hingewiesen, dass er in Begleitung einer Vertreterin bzw. eines Vertreters der Patientenstelle AG/SO kommen wird. Das klärende Gespräch mit dem Patienten ist den Verantwortlichen der involvierten Kliniken ein grosses Anliegen und die Begleitung durch einen Vertreter der Patientenstelle wird geschätzt. Er/sie wahrt die Interessen des Patienten und wird ihn bei der Aufarbeitung des Falles vertreten.

Am Morgen des Gesprächstages vom 17. September 2018 informierte die Zeitung «Blick» die Kommunikationsstelle des Inselspitals, dass sie ebenfalls an diesem Gespräch teilnehmen wird. Der Patient wäre damit einverstanden gewesen. Entgegen der Bitte des Patienten vorher das Einverständnis des Inselspitals einzuholen, setzte der «Blick» uns lediglich darüber in Kenntnis.

Mit dieser Intervention können wir nicht einverstanden sein. Wir suchen das Gespräch mit unseren Patientinnen und Patienten ausserhalb der medialen Öffentlichkeit im vertrauten Rahmen. Durch die Anwesenheit eines Reporters sehen wir ein sachliches und objektives Gespräch in einer um Vertrauen bemühten Atmosphäre gefährdet. Wir bedauern, dass wir das Gespräch unter diesen Umständen kurzfristig absagen müssen. Wir sind weiterhin gerne bereit, mit dem Patienten und einer Vertreterin der Patientenstelle AG/SO das Gespräch zu führen.

Wie bereits dem Patienten mitgeteilt, bringen wir nochmals unser Bedauern darüber zum Ausdruck, dass es bei ihm zu einer Komplikation gekommen ist. Dies nachdem er zuvor bereits viermal in anderen Spitälern am Rücken operiert worden war.

Ob die Komplikation vermeidbar gewesen wäre, wird in einem ordentlichen Verfahren aufgearbeitet – unabhängig davon ob das Gespräch stattfindet oder nicht. Die durch den Patienten mandatierte unabhängige Patientenstelle wird dabei seine Interessen vertreten.

Unser Gesprächsangebot wiederholen wir und es besteht weiterhin, jedoch ohne die Anwesenheit von Medienschaffenden.